EFP stellt Perio & Diabetes-Projekt vor
Die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen hilft bei der Blutzuckerkontrolle von Typ-2-Diabetikern. Komplikationen können reduziert werden. So das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten randomisierten Studie [1].
Studienergebnisse
Die Ergebnisse legen nahe, dass Patienten mit Diabetes Routineuntersuchungen und Behandlungen erhalten sollten. Die European Federation of Periodontology (EFP) begrüsst diese Ergebnisse. In der Studie wurden in Grossbritannien 264 Patienten mit Typ-2-Diabetes und Parodontitis ein Jahr lang – alle drei Monate – einer intensiven Parodontalbehandlung unterzogen. Die Behandlung senkte den Blutzucker um 0,6 %, was dem Einsatz eines zweiten Blutzuckersenkers entspricht. Gleichzeitig wurden chronische Entzündungen reduziert. Beides hätte langfristig zu Herz-Kreislauf- und Nierenproblemen geführt.
Die Verbindung zwischen Parodontitis und Diabetes ist wechselseitig: PA-Patienten haben ein um 20-30 % höheres Risiko für Diabetes. Und unkontrollierter Diabetes verdreifacht die Wahrscheinlichkeit einer Zahnfleischerkrankung.
Prof. Sculean, Präsident der EFP, klärt auf: «Eine effektive Behandlung der parodontalen Infektion verbessert sowohl die Mundgesundheit als auch den Status des Diabetes.»
Das Perio & Diabetes-Projekt
Das Projekt, eine Zusammenarbeit zwischen der EFP und SUNSTAR, fördert das Bewusstsein für die wichtigen Verbindungen zwischen beiden Krankheiten und erläutert, wie diese gemeinsam bekämpft werden können.
Prof. Lior Shapira von der EFP verspricht sich einiges davon: «Wir hoffen, dass das Projekt einen gros-sen Einfluss auf die Gesundheitsversorgung haben wird, indem Zahnärzte, Ärzte und Gesundheitsbehörden aufgefordert werden, enger zusammenzuarbeiten, um Parodontitis und Diabetes zu bekämpfen.»
www.efp.org
[1] Aiuto F, Gkranias N., Bhowruth D, et al. Systemic effects of periodontitis treatment in patients with type 2 diabetes: a 12 month, single-centre, investigator-masked, randomised trial. Lancet Diabetes Endocrinol. 2018; (published online Oct 24.) http://dx.doi.org/10.1016/S2213-8587(18)30038-X